Mit der „absoluten Notelf“ muss sich die DJK Traunstein im Bezirksliga-Derby gegen die DJK Otting verteidigen. Trotz der unmittelbaren Nähe zueinander konnte man sich nicht auf eine Verschiebung der Partie einigen, vor allem im Sinne der Heimmannschaft, welche primär aufgrund einer Krankheitswelle mehr Ausfälle zu verzeichnen hatten als Spielerinnen zur Verfügung standen. So sah man sich in der Zwangslage die drei Punkte dem Gegner nicht zu schenken und versuchte notgedrungen elf Damen auf den Platz zu bringen, auch wenn einige den Fußball nur selten gesehen haben. Die Gäste der DJK Otting hatten zuletzt spielerisch nicht das auf den Platz gebracht was möglich wäre und sind mit der Tabellensituation auch nicht ganz zufrieden, dies wollen sie im Derby korrigieren. Trotz der schlechten Vorzeichen gingen die Damen um Kapitänin Axthammer dennoch mit ihrer positiven Einstellung „Sieg über Kampf“ in die Partie, denn ein Derby hat seine eigenen Regeln und schwer wird es ohnehin.
Die erste Chance geht auf das Konto der Heimelf. Nach einer Ecke in der 3. Minute, geschlagen durch Sarah Axthammer, nimmt Christina Lohmeier die Kugel dant an und schießt nur knapp über den Kasten von Leonie Dreier. Dies war der Weckruf für die Gäste aus Otting, da nun primär diese den Ton angeben. In der 20. Spielminute dann das 1:0 für die Gäste. Michaela Kurz bekommt den Ball aus dem Mittelfeld durchgesteckt, kommt zur Ballannahme und schließt in der Drehung mit einem Schuss ins linke Eck ab. Nur drei Minuten später wird Kurz wieder in Szene gesetzt. Nach einer schönen Flanke verfehlt sie nur knapp das Tor. Erst in der 30. Minute ergibt sich wieder eine Torchance für die Damen von der Traun. Lisa Maier sprintet über die linke Seite und bringt den Ball auf Christina Lohmeier, der Torabschluss wieder nur leicht über das Gehäuse. Vier Minuten vor der Halbzeit nochmal eine gute Torchance für die DJK Otting. Nach einem Steckpass auf Michaela Gradl verhindert Traunsteins Keeperin Elmira Zrnic Schlimmeres durch eine Glanzparade. So geht es aus Sicht der Traunsteinerinnen mit einem „nur“ 1:0-Rückstand in die Halbzeit.
Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff das nächste Tor für Otting, wenn auch etwas kurios. Vanessa Sunkler schlägt einen hohen langen Ball in den Sechzehner der Traunsteinerinnen, welchen aber jede verfehlt und so findet die gedachte Hereingabe ihren Weg ins Tor zum 2:0. Kurze Zeit später zu allem Übel kann Lysanne Hörl aufgrund vorangegangener Erkrankung nicht mehr weiterspielen und so blieb den DJK-Ladies nur wenig Wahl und das Spiel musste zu Zehnt zu Ende gespielt werden. Somit folgt das Unausweichliche: Das 3:0 für Otting in der erst 56. Minute. Wieder ist es Michaela Kurz, welche nach einer Passkombination den Ball erhält und abschließt, unhaltbar an den rechten Innenpfosten ins Tor. In der 64. Spielminute der nächste Treffer für die Gäste, wieder durch Michaela Kurz. Aus knapp 22 Meter kommt sie zum Abzug, die Kugel landet im Toreck. Nur drei Minuten später ein aufbäumen der „Notelf“ von Traunstein-Trainer Martin Baumgartl. Nach einem geblockten Angriff landet das Leder bei Nina Hardebusch, diese fasst sich ein Herz, zieht aus gut 25 Metern ab und netzt unhaltbar zum 4:1-Anschlusstreffer ein. Im Sinne von „Hast du Dreck am Schuh, hast du Dreck am Schuh“ folgte auch noch die Auswechslung von Veronika Holzner, welche mit Zerrung den Platz verlassen muss, die Heimmannschaft bestreitet zwischenzeitlich zu Neunt die Partie. So kommt es auch wie es kommen musste: der 5:1-Treffer nach einem Geschenk der Traunsteiner Defensive in der 76. Minute. Die „Blauhosen“ Traunsteins haben den Ball in den eigenen Reihen, nach einem misslungenen Rückpass landet die Kugel bei Michaela Gradl anstatt bei der eigenen Torhüterin, diese muss nurmehr einschieben zum Siegtreffer und Endstand.
Alles in allem ein absolut verdienter Sieg für die Gäste, welche das Spiel bestimmten. Einige Tore waren jedoch geschenkt und die Höhe des Spielstandes vermeidbar gewesen. Abhaken und nach vorne blicken für die DJK Traunstein. Als nächstes steht ein Auswärtsspiel auf dem Programm beim TSV Neubeuern, welche immer für eine Überraschung gut sind. Man blickt nach vorne mit der Hoffnung, dass sich der Kader bis zum Wochenende etwas regeneriert und vielleicht die eine oder andere Spielerin wieder am Wettkampf teilnehmen kann. Rivale Otting empfängt die TSV Otterfing und erhofft sich auch hier ein leichtes Spiel.